Nebenklage

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Begriff

Mit der Nebenklage kann sich bei bestimmten Straftaten (Körperverletzung, Straftaten gegen die sex. Selbstbestimmung oä) das Ofper dem Verfahren und dem Prozess anschliessen. Nebenklage ist also so etwas wie eine Klage des Opfers gegen den Täter im Strafprozess NEBEN dem Staatsanwalt. Ziel der Nebenklage ist die strafrechtliche Verurteilung des Täters. In der Nebenklage geht es (noch) nicht um Schmerzensgeld oder Schadensersatz.

Welche Folgen hat Nebenklage für den Angeklagten?

Der Nebenkläger (also das Opfer einer Straftat) kann sich einen Anwalt nehmen, der heißt dann NebenklägerVERTRETER. Der Nebenkläger kann über seinen Anwalt im Prozess genauso mitmischen (Anträge stellen, eventuell Rechtsmittel einlegen, Zeugen laden und befragen) wie der Staatsanwalt und der Verteidiger. Nebenklage verstärkt die prozessuale Position des Opfers. Wenn der Täter dann verurteilt wird, muss er in der Regel auch die Kosten und notwendigen Auslagen (Anwaltskosten) des Nebenklägers zahlen.

Wie ist das bei uns in der Kanzlei?

Es gibt inzwischen Kanzleien, die sich spezialisiert haben auf die Vertretung von Opfern im Strafprozess. Wir in unserer Kanzlei sind nahezu ausschließlich Verteidiger. Nach unserer Auffassung von Verteidigung ist es zwar erlaubt, aber nicht unbedingt so toll, wenn ich heute in einer Körperverletzung verteidige, und morgen soll ich in einer anderen Körperverletzung den Staatsanwalt, sprich: Nebenklägervertreter, spielen. Auch wenn man uns Anwälten das immer unterstellt, wir sind nicht nur Chamäleon.

Ausnahmen/Sonstiges

Im Strafprozess gegen Jugendliche gibt es nur ausnahmsweise Nebenklage.

Etwas anderes ist die Privatklage und das Adhäsionsverfahren.