Cannabis

22. Februar 2014
Manfred Neder

Man kann im Netz unheimlich viel über Cannabis / Marihuana nachlesen. Spannend ist die aktuelle Diskussion um die Frage, ob es eine „weiche“ Droge ist. Und daran anschließend die Praxis zum neu geschaffenen „medizinischen“ Cannabis auf Rezept. Schließlich gibt es dann da noch das CBD, Cannabidiol. Dem widmen wir einen eigenen Beitrag.

Allgemein

Es gibt derzeit eine Riesendiskussion darüber, ob man tatsächlich noch bei Cannabinoiden von weichen Drogen sprechen kann. Der THC Gehalt(=Abkürzung für Delta-9-Tetrahydrocannabinol, physiologisch hauptsächlich wirksamer Bestandteil des Cannabis), also der Wirkstoff, ist in den letzten Jahren mega gestiegen, die Qualität wird immer besser, früher hatte man eine THC-Gehalt von 5-6 %, jetzt ist mittlerweile ein THC-Gehalt von 10-15 % normal. Weiter gibt es immer wieder Diskussionen, ob es freigegeben werden soll. Coffeeshops in Berlin usw. Wir denken, an den Bayern geht diese Diskussion vorbei…

Medizinisches Cannabis

Es kommen immer wieder Mandanten, die haben entweder ein Rezept, medizinisches Cannabis zu erwerben oder die wollen ein solches. Deshalb hier einige Zeilen dazu

diese findet ihr schön beschrieben hier auf der Seite der Kassenärtzlichen Bundesvereinigung

Wir müssen nicht erwähnen, dass es immer wieder Docs gibt, die ohne Rücksicht auf die strengen Voraussetzungen ganz easy Cannabis verschreiben. Das führt natürlich dazu, dass jedes Rezept, das ein „Giftler“ vorlegt, von den Behörden mindestens belächelt, im Extremfall nicht anerkannt wird, mit den entsprechenden Folgen.

Nun ist es so, wenn alles korrekt verläuft, darf man dieses verschriebene Cannabis besitzen und konsumieren. Da tauchen dann natürlich schon wieder die ersten Probleme auf. Denn unsere Jungs sind so klug und mischen das verschriebene mit illegalem Cannabis. Warum ? nun – die Kassen verweigern immer öfter die Bezahlung des Cannabis. Und das Zeug aus der Apotheke ist vergleichsweise sauteuer, bis zu 25 EU pro Gramm. Lösung: illegal oder selber anbauen, weil günstiger, aber STRAFBAR ! Manche stecken es dann einfach in die Dose aus der Apotheke, andere legen ein Rezept mit dem Cannabis vor. Aber Achtung ! Es lässt sich feststellen, ob das Cannabis von der Apotheke kommt oder vom Dealer oder aus dem Garten. Die Rechtsmedizin kann das prüfen. Dann ists Essig mit der Straffreiheit.

Wer unter dem Einfluss von legal erworbenem und betimmungsgemäss gebrauchtem THC beim Auto/Moped/E-Scooter Fahren erwischt wird, bekommt kein Bussgeld – kein Fahrverbot – keine Punkte!

Aber Achtung ! „Bestimmungsgemäss“ ist der Gebrauch auch bei RezeptCannabis nur, wenn es so konsumiert wird, wie auf dem Rezept steht. Der Vaporisator ist da der Favorit der Ärzte. Joint oder Bong können schon wieder zu Bussgeld und Verlust des Führerscheines führen. Wenn s mal drin ist im Blut, lässt sich im Nachhinein schwer feststellen, ob das mal legales oder illegales Cannabis war.

Wenn wir dann durch den ganzen Schlauch durch sind (also: korrekte Krankheit – korrekter Arzt – korrektes Rezept – korrektes ApothekenCannabis – korrekter Gebrauch) und sie werden mit THC im Blut beim Fahren erwischt, kann trotzdem die Führerscheinbehörde kommen und Stress machen, sprich: die Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeuges im Straßenverkehr überprüfen lassen. Beliebtes Argument ist zum einen: „Wie ???? Der Mann hat eine so heftige Krankheit, dass er Cannabis nehmen muss?“ Da führt dann schon die Krankheit zum Verlust. Wird dann gecheckt über eine MPU.

Oder man sagt, ok die Krankheit ist vllt nicht soooo schlimm, aber er muss trotzdem (wie bei jedem Medikament auch) aufpassen, dass er fahren kann, immer, wenn er seine Pillen, sprich Cannabis, nahm. Es wird eine MPU verlangt ! Und hier soll der MPU Psychologe testen, ob sie fähig sind, RezeptCannabis und Strassenverkehr richtig zu kombinieren. Heisst: sie sollen nicht fahren, wenn sie sich zu zugedröhnt fühlen. Tun sie es trotzdem … Lappen weg !

Sie sehen, ein weites Feld. Und kein Ende in Sicht

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